Bilder im Kopf
„Ich habe das Bild schon ganz genau im Kopf, aber ich brauche es auf Papier“ Mit diesem Satz sind Bernhard Hahner, der Geschäftsführer von Hahner Technik, und ich in eine ganz besondere ko-kreative Zusammenarbeit gestartet.
Das Unternehmen Hahner Technik fertigt anspruchsvolle und komplexe Stahlkonstruktionen – und versteht sich als Gestalter von Lebensräumen der Zukunft. Dabei entstehen zum Beispiel auch Großskulpturen aus Stahl nach Entwürfen namhafter Künstler.
Nachdem Bernhard Hahner mehr als 30 Jahre das Unternehmen geprägt und geführt hat, bereitet er nun Schritt für Schritt seinen Rückzug aus der aktiven Geschäftsführung vor. Im Jahr 2025 soll es soweit sein. Wie es dann ganz konkret bei Hahner Technik aussehen soll, haben wir gemeinsam erarbeitet.
Das Bild als Dialogwerkzeug
Bernhard Hahner und ich haben uns bei einem Innovationsforum für den Mittelstand in Nordhessen kennengelernt, bei dem ich Sketchnotes gemacht habe. Im Sommer 2020 kam dann der Anruf von Christina Hahner, die bei Hahner Technik für Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. „Mein Mann würde gerne mit Dir ein Bild entwickeln für sein Zukunftsszenario – hast Du Zeit und Lust?“. Ja klar ?!
Zu Beginn hat Bernhard Hahner in einem Telefonat sein ganz persönliches Bild „ausgespeichert“, in dem er mit mir im Geist einen Rundgang durch sein Unternehmen gemacht hat und wie er es im Jahr 2025 sieht.
Der visuelle Rundgang
Angefangen vom Außengelände sind wir Schritt für Schritt durch alle Teams und Abteilungen von Hahner Technik „gelaufen“. Wie sieht es aus, wenn ich ankomme? Wie ist das Wetter? Welche Stimmung herrscht? Wie sieht der Einkauf, das Projektteam, die Buchhaltung aus? Weiter geht’s zur Werkstatt, zum Vertrieb, in die Konstruktion – was sehe ich da? Und welches Bild zeigt sich in der Kantine? Wie werden wir Innovation ermöglichen – und was ist Kern der Hahner DNA?
Für jede Station haben wir eine Sketchnote entwickelt mit den Fragen „Was sind zentrale Elemente auf dem Bild? Welche Kernaussagen und Worte sind an dieser Stelle wichtig?“
Von der Idee zur Umsetzung
Diese ko-kreative Zusammenarbeit haben wir tatsächlich innerhalb von 2 Tagen realisiert! Und mit dieser „Bildergeschichte“ ist Bernhard Hahner dann direkt in den Dialog mit seinem Führungsteam gestartet. „Was empfindet Ihr, wenn Ihr diese Bilder seht?“ „Was spricht Euch an?“ „Was fehlt Euch noch?“ Im nächsten Schritt haben sich dann alle Teams mit ihrem jeweiligen Bild zusammengesetzt und erarbeitet, wie sie diese Bilder erweitern, ergänzen und umsetzen wollen.
Damit ist ein erster wichtiger Schritt getan: Aus dem Kopf, auf’s Papier, in den Austausch! Christina Hahner fasst es zusammen mit den Worten „Das ist für uns nicht einfach nur ein Bild, das ist ein ganz wichtiges Dialogwerkzeug!“
Welches Bild haben Sie im Kopf?
Haben Sie auch ein Bild, das Sie mit anderen teilen möchten? Ihr Zielbild von Ihrem Team oder Ihrem Unternehmen? Ein Projekt, das Sie realisieren möchten? Dann trauen Sie sich zu Stift und Papier zu greifen – denn auch eine einfache Skizze sagt mehr als 1000 Worte! Jedes Bild ist eine Einladung zum Austausch, zur Reflexion und zum Abgleich von „inneren Bildern“. Vielleicht inspiriert Sie dabei folgendes Zitat von Saul Steinberg „Zeichnen ist eine Form des Nachdenkens auf dem Papier.“
Und wenn Sie jetzt neugierig sind, wie Bernhard Hahner unseren ko-kreativen Prozess erlebt hat, können Sie dies auch in seinem ganz persönlichen Blog nachlesen.